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Perfektionismus & Burnout: Meine Erfahrung und was wirklich hilft

  • Autorenbild: Christian
    Christian
  • 10. Dez.
  • 3 Min. Lesezeit
Erschöpfte Frau vor dem Computer als Zeichen für Überforderung und Burnout


1. Einleitung


Meine Erfahrung, warum Perfektionismus oft zu Burnout führen kann, ist folgende:


Perfektionismus ist kein Talent. Er ist ein Energiefresser.


Ich war früher die Person, die alles 120% machen wollte.

Nicht, weil ich mich wichtig machen wollte – sondern weil ich dachte, dass „gut genug“ einfach nicht genug ist.

Mein innerer Perfektionist hatte immer eine Meinung. Und meistens war es dieselbe:

„Du kannst noch mehr!“

Rückblickend weiß ich:

Es war nicht der Stress allein, der mich erschöpft hat.

Es war der ständige Druck, immer besser sein zu müssen.

Vielleicht kommt dir das bekannt vor.



2. Was Perfektionismus wirklich ist


Viele glauben, Perfektionismus hätte mit hoher Qualität zu tun.

Für mich war er dagegen lange eine Art Schutzschild:

  • Wenn ich perfekt war, konnte mich niemand kritisieren.

  • Wenn ich alles kontrollierte, konnte nichts schiefgehen.

  • Wenn ich fehlerfrei war, musste ich mich nicht schlecht fühlen.

Das Problem:

Dieses Schutzschild ist schwer.

Sehr schwer.


✔ Gesunder Perfektionismus


Ich mag Dinge ordentlich. Klar.

Aber heute kann ich unterscheiden zwischen:

„Ich gebe mein Bestes“ und „Ich muss perfekt sein“.


❌ Ungesunder Perfektionismus


Damals war mein Motto:

„Alles muss perfekt sein – und alles muss von mir kommen.“

Ein wunderschöner Weg direkt in die Erschöpfung.


3. Warum Perfektionismus zu Burnout führt (aus meiner Erfahrung)


Es gibt viele wissenschaftliche Gründe, aber die ehrlichste Erklärung ist diese:


Perfektionismus macht müde.

Nicht plötzlich – sondern schleichend.


🔥 1. Du setzt dir Ziele, die du kaum erreichen kannst

Ich wollte immer ein bisschen mehr machen als alle anderen.

Ich dachte, das wäre normal.

Es war nicht normal – es war belastend.


🔥 2. Du gönnst dir keine Pausen

Ich habe Pausen immer als Belohnung gesehen.

Erst arbeiten, dann atmen.

Heute weiß ich: Ohne Pausen keine Leistung. Punkt.


🔥 3. Du arbeitest viel länger als notwendig

Ich habe oft stundenlang an Kleinigkeiten geschliffen.

Perfektionismus ist ein Zeitfresser – und ein Lebensfresser.


🔥 4. Fehler waren mein persönlicher Endgegner

Die Angst davor, etwas falsch zu machen, war immer im Nacken.

Es war, als würde ich permanent auf Zehenspitzen laufen.


🔥 5. Selbstkritik wird zur inneren Stimme

Meine innere Stimme war härter zu mir als jeder Chef.

Irgendwann war ich leer.

Ich konnte nicht mehr.

Und erst im Burnout habe ich verstanden:


Perfektionismus war nicht mein Antrieb – er war meine Bremse.


4. Typische Sätze, die Perfektionisten sofort verraten


Ich teile dir mal ein paar Sätze, die ich früher selbst gesagt habe:


  • „Ich mache das noch schnell gründlich.“

  • „Ach, ich mach’s lieber selbst, dann passt’s.“

  • „Andere schaffen das doch auch, also darf ich nicht schwächeln.“

  • „Ich kann jetzt nicht aufhören, das ist noch nicht gut genug.“


Falls du gerade leise nickst – keine Sorge.

Ich hätte damals auch genickt.


5. Wie Perfektionismus deine Lebensqualität sabotiert


Perfektionismus nimmt dir nach und nach:


  • Leichtigkeit

  • Spontanität

  • Freude an Dingen

  • echte Pausen

  • Raum für Fehler

  • und ganz wichtig: Selbstwertgefühl


Du funktionierst – aber du lebst nicht mehr.

Und genau das habe ich in meinem Burnout gemerkt.


6. 7 Schritte, wie ich gelernt habe, Perfektionismus loszulassen


1. „Gut genug“ wurde mein neues Mantra

Nicht sofort. Aber Schritt für Schritt.

Und weißt du was?

„Gut genug“ ist völlig ausreichend – manchmal sogar richtig gut.


2. Fehler machen – bewusst und freiwillig

Ich habe angefangen, kleine Fehler zuzulassen.

Mal eine E-Mail nicht zigmal lesen.

Mal eine Aufgabe nicht zu 100 % bearbeiten.

Es war unangenehm – aber befreiend.


3. Zeitlimits statt Endlos-Schleifen

Timer gestellt → Aufgabe erledigt → fertig.

Mein Perfektionismus findet es bis heute frech, aber es funktioniert.


4. Aufgaben delegieren (auch wenn’s weh tut)

Das war festes Training für mein Ego.

Aber erstaunlich: Die Welt geht nicht unter, wenn andere helfen.


5. Pausen einplanen wie Termine

Heute steht „Erholung“ in meinem Kalender.

Früher hätte ich darüber gelacht.


6. Mit mir reden wie mit einem guten Freund

Mit anderen bin ich verständnisvoll.

Mit mir früher eher… kritisch.

Das habe ich geändert.


7. Mich selbst nicht mehr über Leistung definieren

Nicht meine Fehler, nicht meine Erfolge – ich bin wertvoll.

Egal, wie viel oder wie perfekt ich arbeite.

Und das fühlt sich richtig gut an.


7. Fazit

Wenn ich eines gelernt habe, dann das:


Perfektionismus ist nicht die Lösung – er ist ein Teil des Problems.


Er schützt nicht, er überfordert.

Er motiviert nicht, er macht müde.


Heute wähle ich bewusst:

Nicht perfekt sein – sondern frei sein.

Nicht alles kontrollieren – sondern leben.

Nicht 120 % – sondern genug.

Und genau das wünsche ich dir auch.

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